9 unterbewusste Vorurteile in der Arbeitswelt – Teil 2/3
Der beste Weg unterbewusste Vorurteile abzubauen, ist sich ihnen bewusst zu werden. Wir haben für Sie drei Blogartikel, zum Thema unbewusste Voreingenommenheit, verfasst inklusive Tipps zu deren Abbau.
9 unterbewusste Vorurteile in der Arbeitswelt, Part 2
Der beste Weg, unterbewusste Vorurteile abzubauen, ist sich ihnen bewusst zu werden. Wir haben für Sie drei Blogartikel, zum Thema unbewusste Voreingenommenheit verfasst, inklusive Tipps zu deren Abbau.
Attribution Bias
Attributionsverzerrung am Arbeitsplatz: Dies mag harmlos erscheinen, aber Menschen urteilen schnell und nehmen fälschlicherweise Dinge über eine Person an, ohne deren ganze Geschichte zu kennen. Bei der Einstellung können Personalverantwortliche und Personalvermittler*innen, Bewerbende aufgrund von ungewöhnlichen Angaben im Lebenslauf oder unerwartetem Verhalten während des Vorstellungsgesprächs, als ungeeignet für die Stelle einschätzen.
Möglichkeiten zur Vermeidung von Zuschreibungsfehlern: Anstatt anzunehmen (denn wir alle wissen, was man über Annahmen sagt), dass Bewerbende für eine Stelle ungeeignet seien, zum Beispiel weil jemand zu spät zum Vorstellungsgespräch erschienen ist, fragen Sie was passiert ist. Es könnte etwas völlig Unerwartetes und noch nie Dagewesenes vorgefallen sein. Wenn etwas im Lebenslauf steht oder während des Gesprächs etwas gesagt wurde, das Sie zu Rückschlüssen auf Bewerbende veranlasst, stellen Sie weitere klärende Fragen. Denken Sie daran, dass die Gesprächspartner*innen oft nervös sind und sich vielleicht falsch ausdrücken oder stolpern. Geben Sie ihnen die Chance, Ihnen ihre ganze Geschichte zu erzählen, bevor Sie vorschnell ein Urteil fällen.
Confirmation Bias
Bestätigungsvoreingenommenheit am Arbeitsplatz: Bei der Einstellung von Personal spielt die Bestätigungsvoreingenommenheit oft schon zu Beginn des Prozesses eine schädliche Rolle. Beispielsweise; wenn Sie einen Lebenslauf durchlesen und sich eine erste Meinung über Bewerbende bilden, die auf unbedeutenden Merkmalen wie einem Namen, der Herkunft, oder der Schulbildung beruht. Diese Meinung kann bis in das Vorstellungsgespräch mitgenommen werden und dazu führen, dass Sie die Fragen so lenken, dass Sie Ihre erste Meinung über den Bewerber bestätigen.
Wege zur Vermeidung von Bestätigungsfehlern: Jedes Vorstellungsgespräch kann sich, aufgrund des individuellen Hintergrunds einer Kandidierenden Person, in eine andere Richtung entwickeln. Umso wichtiger ist es, standardisierte, kompetenzbasierte Fragen zu stellen, die jedem Bewerbenden eine faire Chance geben, sich zu profilieren. Auf diese Weise kann Ihr Team verhindern, dass zu viele spontane Fragen gestellt werden, die zu einer Voreingenommenheit führen oder diese verstärken könnten.
Contrast Effect
Der Gegensatzeffekt am Arbeitsplatz: Dieser Effekt ist etwas komplizierter, aber er ist gleichzeitig eine der häufigsten Arten von Voreingenommenheit in der Personalbeschaffungsbranche. Wenn Sie eine Vielzahl von Bewerbenden prüfen, kann es leicht passieren, dass Sie Bewerbungen untereinander vergleichen und feststellen, welche von ihnen besser ist als die Andere. Ein aussergewöhnlich gutes Vorstellungsgespräch mit einer Kandidatin oder einem Kandidaten, kann darauffolgende Personen schrecklich erscheinen lassen.
Möglichkeiten zur Vermeidung des Gegensatzeffekts: Schaffen Sie einen strukturierten Prozess für die Überprüfung von Bewerbenden und die Durchführung von Vorstellungsgesprächen. Ihr Team sollte in der Lage sein, Bewerbungsschreiben und Antworten im Vorstellungsgespräch zu vergleichen; und zwar Äpfel mit Äpfeln statt Äpfel mit Birnen. Dies gilt auch für Leistungsbeurteilungen und Belohnungen für einzelne Mitarbeitende.